Atelier

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Verstehen und verstanden werden

Viele Menschen mit einer Beeinträchtigung können lesen. Trotzdem werden schwierige Texte oftmals nicht verstanden. Einzelne Begriffe verschliessen sich dem schlichten Verstehen. Texte in leichter Sprache werden immer öfters eingesetzt. Einige Behörden und verschiedene Organisationen haben ihre Internetportale und Broschüren bereits angepasst und veröffentlichen zusätzlich in leichter Sprache. Wissen soll für alle Menschen zugänglich sein und verständlich vermittelt werden. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, dass mit ihm so gesprochen wird, dass er das Gespräch auch versteht und darauf eingehen kann. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen wollen am täglichen Leben teilnehmen, amtliche Veröffentlichungen verstehen, Gespräche führen, sich im Internet informieren, Zeitungen lesen, Veranstaltungen besuchen. Durch die „leichte Sprache“ wird der barrierefreie Zugang zu Institutionen und Ämtern für viele Menschen erleichtert oder erst ermöglicht.

Wie entsteht die leichte Sprache? Texte werden aus der normalen Sprache in „leichte Sprache“ oder „barrierefreie Texte“ übersetzt. Welche Bedingungen tragen zu einem leicht verständlichen Text bei und lassen ihn zugänglicher erscheinen? Hier einige Regeln zum Schreiben von barrierefreien Texten: Einfache und kurze Sätze verwenden, kurze Wörter, keine Fremd- und Fachwörter, immer die gleichen Wörter benutzen, keine Abkürzungen, vermeiden von Redewendungen und bildlicher Sprache, vermeiden von Verneinung und doppelter Verneinung.

Beispiel (Verneinung und doppelte Verneinung):
Negativ: Sie ist nicht untalentiert.
Positiv: Sie ist talentiert.

Beispiel (immer die gleichen Wörter benutzen)
Negativ: Zwischen dem Wort Pille und Tablette wechseln
Positiv: immer das Wort: Pille benutzen

Wir haben uns im Atelier-Team mit der leichten Sprache befasst. Im Alltag versuchen wir sie anzuwenden. Worte sollen treffend gewählt werden, dass sie von allen beteiligten Menschen verstanden werden.

Josy Bacso, Atelier